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Wissenschaftskommunikation – wieso, weshalb, warum?

Facharbeitentag mit Science Slam in der Aula der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg
Dass Kommunikation zwischen Wissenschaftlern zum Austausch neuer Erkenntnisse dient, ist selbstverständlich. Hana Tebelmann vom Institut für Zoologie und Evolutionsbiologie stellte aber gleich zu Anfang klar, dass der Informationsaustausch von Wissenschaftlern mit der Gesellschaft genauso wichtig ist: „Je mehr wir wissen, desto eher sind wir tolerant, offen und wandlungsbereit. Dazu ist es zentral, dass die Informationen einfach, kurz, lebendig und strukturiert sind.“
Genau dieses Ziel hat der Facharbeitentag mit Science Slam, der gemeinsam von XperimenT! – dem Forschungszentrum NordWest für Schülerinnen und Schüler e.V. und der Bibliothek der Carl-von-Ossietzky Universität vorbereitet wurde. Ermöglicht wurde dieses Format durch die Unterstützung der Dr. Hans-Riegelstiftung.
Nach dem Impulsvortrag der Wissenschaftlerin knüpften sechs angehende Abiturienten von fünf verschiedenen Schulen aus Oldenburg und Leer daran an. Diese trugen ihr Facharbeitsthema zu verschiedensten MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) in Form eines Science Slams auf der Bühne vor.
Bis zu dem Auftritt hatten die drei Slammerinnen und drei Slammer bereits einen langen Weg hinter sich. Nach der Bewerbung mit ihrem Facharbeitsthema im Frühjahr absolvierten sie zunächst einen ersten Workshop, indem sie Tricks erlernten, wie man seine Persönlichkeit auf der Bühne optimal entfalten kann. Anschließend ging es ans Eingemachte: An einem Wochenende arbeiteten sie intensiv mit Ingo Nordmann, selber Science Slammer, an der Konkretisierung ihres Vortrages. Dabei war Kreativität für eine pfiffige Präsentationsidee gefragt. Anschließend fehlte nur noch der Feinschliff, wobei die Slammer durch online-Coachings unterstützt wurden, bis der Vortrag bis ins letzte Detail perfektioniert wurde.
Der lange Weg hat sich gelohnt: Alle Slammys überzeugten mit ihrer Art und Weise das Publikum und vermittelten Wissen zu komplizierten Inhalten in einfacher Sprache. So machte Carl von Kirchbach deutlich, dass man seinen Lehrern widersprechen sollte, wenn sie von „Schwarzen Löchern“ sprechen. Julian Peters deckte auf, dass an seiner Schule das W-LAN Netz auf der Lehrertoilette besser ist als im Schülerarbeitsraum und zeigte Lösungsmöglichkeiten auf. Lara Pukies schimpfte mit der Elterngeneration, da diese Süßigkeiten als Belohnung einsetzen und dadurch eine Gewöhnung an Zucker fördern und eine spätere Diabeteserkrankung der Kinder riskieren.
Ein weiteres Ziel der Veranstaltung war, dass die zuschauenden 12. Klässler für die Bewerbung für den Science Slam 2025 motiviert wurden. Denn diese stehen kurz vor dem Schreiben ihrer eigenen Facharbeit - ihre ersten Hausarbeit mit einem wissenschaftlichen Ansatz. Damit dies gelingt, erhielten sie von Dr. Oliver Schoenbeck, stellvertretender Leiter des Benutzungs- und Informationsdienstes der Bibliothek, einen Einblick in die Grundlagen der Literaturrecherche. Dabei lernten sie den gravierenden Unterschied zwischen einer Suche nach einem Begriff bei Google und in einem Bibliothekskatalog kennen. Dies wichtig für die Schüler, denn sie stehen kurz vor dem Schreiben ihrer Facharbeit im
Am Ende der Veranstaltung konnten alle zufrieden nach Hause gehen – alle Slammys erhielten als Preis für ihren Auftritt eine Exkursion nach Bremerhaven, um dort im Alfred-Wegner Institut für Polar- und Meeresforschung brandaktuelle Forschungsluft zu schnuppern und im Klimahaus Bremerhaven exklusiv eine Führung von Experten zu genießen. Die 12.Klässler nahmen die Erfahrung mit, dass es viel Arbeit ist, sich in ein wissenschaftliches Thema einzuarbeiten, aber das es durchaus lohnenswert ist und dieses sogar bis zur Bühnenreife wachsen kann. Die Veranstalter, XperimenT! und die Universitätsbibliothek unter dem Dach des AHOI_MINT Clusters Nordwest, freuten sich über die vielen jungen Menschen, die sich für MINT-Themen und Wissenschaftskommunikation interessieren.