
Facharbeitentag mit Science Slam
Dass Kommunikation zwischen Wissenschaftlern zum Austausch neuer Erkenntnisse dient, ist selbstverständlich. Prof. Dr. Timm Wilke, der kurzfristig die erkrankte Referentin ersetzte, stellte gleich zu Anfang klar, dass der Informationsaustausch von Wissenschaftlern mit der Gesellschaft genauso wichtig ist. Weiterhin stellte er dar, wie seine Arbeitsgruppe Didaktik der Chemie aktuelles Fachwissen aus der Nanochemie für den Chemieunterricht verständlich rekonstruiert.Dieser Einstieg zeigte das Ziel des Facharbeitentages mit Science Slam, der gemeinsam von XperimenT! – dem Forschungszentrum NordWest für Schülerinnen und Schüler e.V. und der Bibliothek der Carl-von-Ossietzky Universität vorbereitet und durch die Unterstützung der Dr. Hans-Riegelstiftung ermöglicht wurde.
Nach dem Impulsvortrag knüpften sechs angehende Abiturienten von sechs verschiedenen Schulen aus Oldenburg und Leer daran an. Diese trugen ihr Facharbeitsthema zu verschiedensten MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) in Form eines Science Slams auf der Bühne vor.
Bis zu dem Auftritt hatten die zwei Slammerinnen und vier Slammer bereits einen langen Weg hinter sich. Nach der Bewerbung mit ihrem Facharbeitsthema im Frühjahr bereiteten sie sich in mehreren Workshops intensiv darauf vor, ihr Thema vor allem unterhaltsam und verständlich zu vermitteln.
Der lange Weg hat sich gelohnt: Alle Slammies überzeugten mit ihrer Art und Weise das Publikum, das ganz klar die Slams als Highlight der Veranstaltung sahen. So präsentierte Sofie an ihrem selbst entwickelten Experiment zur Reaktionszeit, mit welcher Sportart man diese am besten trainieren kann. Ivo wagte sich an die einfache Veranschaulichung der komplizierten Funktionsweise von KI-Systemen, die gerne in der Schule für Hausarbeiten benutzt werden. Kasimir zeigte, was sein Opa mit Kreatin und Fitnesssport verbindet. Von "Halo Women" und und ihre Bedeutung bei schweren Wirbelsäulenerkrankungen berichtete Emilia. Weltverbesserer Jona erklärte, wie der schwarze Gießkannenpilz uns möglicherweise beim Kampf gegen die Müllflut hilft und der selbst gebaute Wecker von Tino konnte Tipps zur Zeitmessung bei der Deutschen Bahn geben.
Das abschließende Ziel der Veranstaltung war, dass die zuschauenden 12. Klässler für die Bewerbung für den Science Slam 2026 motiviert wurden. Denn diese stehen kurz vor dem Schreiben ihrer eigenen Facharbeit - ihre ersten Hausarbeit mit einem wissenschaftlichen Ansatz. Damit dies gelingt, erhielten sie von Dr. Oliver Schoenbeck, stellvertretender Leiter des Benutzungs- und Informationsdienstes der Bibliothek, einen Einblick in die Grundlagen der Literaturrecherche. Dabei lernten sie den gravierenden Unterschied zwischen einer Suche nach einem Begriff bei Google und in einem Bibliothekskatalog kennen.
Am Ende der Veranstaltung konnten alle zufrieden nach Hause gehen – alle Slammies erhielten als Preis für ihren Auftritt eine Exkursion nach Bremerhaven, um dort im Alfred-Wegner Institut für Polar- und Meeresforschung brandaktuelle Forschungsluft zu schnuppern und im Klimahaus Bremerhaven exklusiv eine Führung von Experten zu genießen. Die 12.Klässler nahmen die Erfahrung mit, dass es viel Arbeit ist, sich in ein wissenschaftliches Thema einzuarbeiten, aber das es durchaus lohnenswert ist und dieses sogar bis zur Bühnenreife wachsen kann. Die Veranstalter, XperimenT! und die Universitätsbibliothek unter dem Dach des AHOI_MINT Clusters Nordwest, freuten sich über die vielen jungen Menschen, die sich für MINT-Themen und Wissenschaftskommunikation interessieren.

