HomeAngeboteProjekt „Küste & Marsch“weitere Informationen zu Exponaten

Die auf dieser Seite zu findenden Daten und Informationen wurden vom Wahlpflichtkurs 3 (WPK) Jahrgang 8 der GAG im Schuljahr 2019/2020 recherchiert und zusammengestellt.

  1. Das Wattenmeer
  2. Vögel der Ausstellung
  3. Sturmfluten
    …kontinuierliche Ergänzung…

Das Wattenmeer

Das Wattenmeer ist ca. 9000 km² groß, 450 km lang & bis zu 40 km breit. Die Landschaft befindet sich zwischen Skallingen (Dänemark) im Nordosten und Den Helder (Niederlande) im Südwesten. Den bei Niedrigwasser freiliegenden Grund bezeichnet man als Watt. Es ist das größte Wattenmeer der Welt.
Das Watt wird zweimal am Tag überflutet (Hochwasser) und fällt zweimal am Tag wieder trocken (Niedrigwasser). Das Wasser fließt oft durch tiefe Ströme (Priele) ab. Der Abstand zwischen Hoch/- Niedrigwasser beträgt durchschnittlich sechs Stunden und zwölf Minuten.

Das Wattenmeer entstand vor etwa 7500 Jahren und es dient vielen Fischen und Vögeln als Rastplatz und Revier zur Nahrungsaufnahme.

Fast das ganze Wattenmeer steht unter Naturschutz. Es ist darüber hinaus Weltnaturerbe.

Vögel in der Ausstellung

Alle Vogelarten tummeln sich im Bereich des Deich- und Wattpanoramas.

Blick auf den Deichschnitt in der Dauerausstellung „Küste und Marsch“ im Landesmuseum Natur und Mensch. Foto: Erik Hillmer

Schau dich genau im Raum um. Nach und nach findest du sicherlich die Arten.

Der Steinschmätzer:

Wissenschaftlicher Name: Oenanthe oenanthe
Flügelspanne: 26 bis 32 cm 
Ordnung: Sperlingsvögel
Größe: 14,5 bis 15,5 cm lang
Gewicht: 22 bis 28 g
Eier: fünf bis sechs (14 Tage Brutzeit)

Die Schafstelze:

Wissenschaftlicher Name: Motacilla flava
 Flügelspanne: 24 bis 27 cm
 Ordnung: Sperlingsvögel
 Größe: 15 bis 16 cm
 Gewicht: 16 bis 20 g
 Eier: vier bis sechs (11 bis 12 Tage Brutzeit)

Der Wiesenpieper:

Wissenschaftlicher Name: Anthus pratensis
Flügelspanne: 24 cm
Ordnung: Sperlingsvögel
Größe: 14,5 cm
Gewicht: 24 g
Eier: vier bis sechs (14 Tage Brutzeit)

Der Alpenstrandläufer:

Wissenschaftlicher Name: Calidris alpina
Flügelspanne: 32 bis 36 cm
Ordnung: Regenpfeiferartige
Größe: 17 bis 21 cm
Gewicht: 40 bis 60 g
Eier: vier (26 Tage Brutzeit)

Der Knutt

Wissenschaftlicher Name: Calidris canutus
Flügelspanne:57 bis 62 cm
Ordnung: Regenpfeiferartige
Größe: 23 bis 26 cm
Gewicht: 115 bis 165 g
Eier: drei bis vier (21 bis 23 Tage Brutzeit)

Der Rotschenkel

Wissenschaftlicher Name: Tringa totanus
Flügelspanne: 65 cm
Ordnung: Regenpfeifferartige
Größe: 30 cm
Gewicht: 170 g
Eier: drei bis fünf (4 Wochen Brutzeit)

Der Austernfischer

Austernfischer, Haematopus Ostralegus

Wissenschaftlicher Name: Haematopus ostralegus
Flügelspanne: 84 cm
Ordnung: Regenpfeiferartige
Größe: 45 cm
Gewicht: 700 g
Eier: drei bis vier (26 Tage Brutzeit)

Der Säbelschnäbler

Säbelschnäbler, Recurvirostra Avosetta

Wissenschaftlicher Name: Recurvirostra ovosetta
Flügelspanne: 80 cm
Ordnung: Regenpfeiferartige
Größe: 43 bis 45 cm
Gewicht: 290 bis 400 g
Eier: vier (23 Tage Brutzeit)

Die Brandgans

Brandgans, Wasservogel, Tier, Tierwelt

Wissenschaftlicher Name: Tadorna tadorna
Flügelspanne: 110 bis 133 cm
Ordnung: Gänsevögel
Größe: 58 bis 67 cm
Gewicht: 1180 g
Eier: 7 bis 12 (29 bis 31 Tage Brutzeit)

Sturmfluten

Wenn wir ein paar Jahrhunderte in die Vergangenheit zurückblicken, finden wir die Küste ganz anders vor als heute. Die Küste ist ein Ort der stetigen Veränderung und ein entscheidender Faktor dieser Veränderungen sind die Sturmfluten.
Sie formten und formen die Nordseeküste grundlegend.

Die 2. Marcellusflut

Die 2. Marcellusflut, auch unter „1. Grote Mandränke“ bekannt, war eine der verheerendste Sturmfluten an der deutschen Nordseeküste. Laut dem Chronist Anton Heimreich soll das Wasser 2,4 Meter über die höchsten Deiche gestiegen sein.
21 Deiche seien gebrochen und 100.000 Menschen ertrunken, was aber wahrscheinlich übertrieben ist. Denn Heimreich bezog seine Informationen aus mündlichen Überlieferungen.

Die 2. Marcellusflut begann am 15. Januar 1362 und dauerte 3 Tage. Am 16. Januar erreichte sie ihren Höhepunkt.
Sie würd für einen Großteil des Landverlusts im Mittelalter verantwortlich gemacht. Mit ihr wird auch die Entstehung des Jadebusens verbunden.

Die Flut drang weit ins Landesinnere ein. Kleine Priele, die bei Ebbe früher noch trockenfielen, wurden zu reißenden Flüssen, die das Wasser der Flut immer weiter ins Wattenmeer vordringen ließen.
Dies hatte zur Folge, dass die Hallig Südfall von der Insel Strand abgetrennt wurde.
Dank der 2. Marcellusflut wurde Husum zur Hafenstadt und erlangte großen Reichtum durch Handel.

Nach der 2. Marcellusflut versuchten die Menschen erstmals durch organisierten Deichbau das verlorene Land wieder zurück zu gewinnen. Die Sturmflut bewegte die Menschen dazu, sich besser gegen Überflutungen zu schützen. 

Aber wie kam es überhaupt zu dieser großen Sturmflut und wie konnte sie so verheerende Auswirkungen haben?
Zunächst bauten die Menschen zu dieser Zeit Salztorf im Watt ab, um Brennmaterial zu erhalten.
Dadurch senkte sich der Wattboden ab und das Wasser floss in diese tieferen Gebiete.
Außerdem deichten die Menschen immer größere Gebiete ein, was zur Folge hatte, dass das auflaufende Wasser immer weniger Platz hatte.

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Eins der größten Problem waren jedoch auch die nachfolgenden, nicht so starken Sturmfluten, wenn sie auf die noch nicht wieder hergestellten Deiche trafen. 
Die Bevölkerung war nämlich, auf Grund der Klimaveränderung, die für schlechte Ernten sorgte, und der Pest geschwächt.

Rungholt

Rungholt war eine Siedlung, die während der 2. Marcellusflut vernichtet wurde.
Lange war nicht bestätigt, dass es Rungholt wirklich gab, heute gibt es aber viele Hinweise, darauf hindeuten.
So fand man nördlich der Hallig Südfall Überreste von Warften und Bauten.
Außerdem wurden zum Beispiel Überreste von Wegen, Kesseln, Pflugspuren und Keramik gefunden.

30% der gefunden Keramik war Importware, stammte also aus anderen Ländern. Das zeigt, dass Rungholt wahrscheinlich viel Handel betrieben hat, was den der Stadt nachgesagten Reichtum bestätigen würde.
Im Stadtarchiv Kopenhagen wurden außerdem dänische Steuerbücher aus dem Mittelalter gefunden, in denen Rungholt aufgelistet war. Was auffiel war, dass Rungholt viel mehr Steuern zahlte, als die restlichen Orte.
Ein weiterer Beweis für den Reichtum Rungholts.

Aber woher kam dieser Reichtum?
Einerseits wohl durch den Handel, andererseits bauten auch die Rungholter Salztorf ab, jedoch nicht um Brennmaterial zu gewinnen.
Die Rungeholter brachten die salzhaltige Asche zu Siederein, wo der Torf mit Meerwasser überspült wurde.
So wurde das Salz aus dem Torf gewaschen.
Doch der Salztorfabbau hatte wie schon erwähnt den Nachteil, das sich der Wattboden durch ihn senkte und damit tiefer gelegt wurde.
Ein weiteres Problem war, dass Rungholt unbeabsichtigt auf einem eiszeitlichen Tal errichtet wurde. In diesem Tal hatten sich lose Meeressedimente abgelagert, so das man dieses Tal nicht mehr erkennen konnte.
Die Wassermassen zerrissen den lockeren Boden einfach, was zum Untergang Rungholts beitrug.
Da die Flut außerdem über mehrere Hochwassertermine wirkte, floss das Wasser nicht mehr richtig ab.

Burchadiflut

Die Burchardiflut, auch bekannt als die zweite große Mandrenke, tobte in der Nacht vom 11.10.1634 auf den 12.10.1634. Sie traf auf die Nordseeküste zwischen Ribe und Brunsbüttel. Die größten Schäden wurden im Bereich Eiberstadt verursacht.

Alles begann mit dem Sturm, der am 11.10. aus dem Osten aufzog, sich dann im Laufe des Abends nach Südwesten drehte und zu einem richtigen Orkan entwickelte.
Im Zusammenwirken mit einer Springflut drückte der Wind das Wasser in die Rungholter Bucht auf Alt-Nordstrand, so dass gegen 22 Uhr der erste Deich brach. Zwei Stunden nach Mitternacht erreichte das Wasser dann den Höchststand.
Es sollen ca. 8000  bis 15000 Menschen bei dieser Flut ums Leben gekommen sein. Andere Folgen waren z. B., dass 44 Deiche brachen, die Ernte verloren ging und etliche Häuser und Städte zertrümmert wurden. Außerdem ging jede Menge Land verloren, da der Meeresspiegel um ca. 4,7 m anstieg.
Heute sind von der ehemaligen, hufeisenförmigen Insel Strand nur noch die Endstücke Pellworm und Nordstrand vorhanden.